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Name: Michael Nehsl, geb. 08.05.1983

Biografisches über sich selbst zu schreiben ist per se schon doof, dann auch noch in der dritten Person und man steht ratz-fatz  mit  „dem Wendler“ auf einer Stufe – also lieber gleich lassen.

Grundsätzlich steht fest, ich bins, der Michael, der fast ein Walter geworden wäre, wenn meine Mutter nicht auf dramatische Art und Weise interveniert hätte. Geworfen wurde ich jedenfalls am 08.05.1983  in Graz und hätte meinen Erdaufenthalt eine paar Wochen später beinahe schon wieder beendet gehabt, wären da nicht ein paar findige Ärzte am Werken gewesen. Mein Onkel mütterlicherseits sah in mir übrigens ein 1:1 Abbild von Steven Spielbergs E.T. – und er lag vollkommen richtig. Wäre ich damals abgekratzt, die letzten Worte des medizinischen Personals wären wohl gewesen: „bsonders schen wora jo nit“.

Danach gings zügig wie die Eisenbahn nach Kärnten, vorbei am Wörthersee (wer braucht den schon, wenns woanders doch so tolle Kirchtage und Faschingssitzungen gibt) und ab nach Villach – die ÖBBmetropole an der Drau. Kindergarten, Volksschule (nicht zweisprachig, man ist ja Patriot), Sporthauptschule und später die Handelsakademie – alles im selben Stadtteil mehr oder weniger (eher letzteres) erfolgreich abgeschlossen. Mein Leben war  gut. Gute Freunde, klare Seen, schneebedeckte Berge, getunte Mopeds, später einen 15jahre alten Renault R5 der beinahe explodiert wäre – ich hatte alles. Nur den Luxus in Kärnten eine Uni mit Niveau und 180 Kilometer Abstand zum Elternhaus aufzutreiben, den hatte ich nicht. Aber gut, Opa wusste es ja schon seit meiner Geburt „Der Bua wird Wirtschaftstreuhänder und in Graz studieren“! Na gut, klingt solide, dachte ich. Ich zieh das schnell durch, übernehme PWC und KPMG gleichzeitig und zähle die Ferraris vor meiner Haustüre….kann ja kein großes Problem werden…..

Noch schnell das Bundesheer absolviert (gut fünfzig Prozent aller mir bekannten Macken kann ich übrigens auf die Zeit im Jägerbataillon 5 zurückführen) und ab gings in die steirische Landeshauptstadt – damals Kulturhauptstadt Europas! Am Anfang widmete ich mich der BWL, später nahm ich JUS dazu und arbeitete nebenher halbtags in der Wirtschaftstreuhandkanzlei meiner Tante. Michael war auf Schiene, blöd nur, dass der Zug in dem ich da fuhr, mein Innerstes vergessen hatte. Irgendwann wollte ich dann nicht mehr, ignorierte den Umstand nicht mehr viel zur Beendigung des Studiums zu benötigen und stieg voll ins Berufsleben ein. Accounting-Controlling-Finance! Zuerst im Speditionsgewerbe, später im Einzelhandel – nichts machte mich wirklich glücklich! Nur die Momente in denen ich schreiben durfte. Meist waren es Blogs über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft oder einfach nur Alltagssatire. Aber ich hatte dazu gelernt (ein mittelgroßer Burn-Out hat dahingehend geholfen) – mein Weg, mein Alltag musste kreativer, musste freier werden.

Über ein, zwei Umwege und nicht von Erfolg gekrönten Projekten im Bereich „New Media“, stand dann plötzlich die Idee im Raum, einfach mal eine Geschichte zu schreiben. Sie sollte spannend, witzig und regionsbezogen sein. Kein literarisches Meisterwerk – einfach nur gute Unterhaltung für all jene, welche nach einem langen Arbeitstag (davon kann ich selbst ein Lied singen) ein wenig entspannen wollen. HUMUS war geboren und mit ihm erlebte auch ich eine Art Wiedergeburt. Nicht der esoterische Müll, nein, einfach das Gefühl „angekommen“ zu sein. Das wars also, ich bin hier, mal sehen wie lange!

Ihr/Dein

Michael Nehsl