Operation Winterhaube IV der Ring mich zu knechten

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Samstag, 21.11.2015,0800: Wahnsinn, wieviel Kind kann eigentlich im Manne stecken? Morgendliche Erkenntnis: Die schweren Vorhänge zum Balkon sind tatsächlich elektrisch zu steuern! Huah…..ungeahnte Spielmöglichkeiten…auf, zu, auuuf, zuuuuu….und zu, und auf….es ist passiert, die Lichtspiele erwecken sogar die Liebste. Morgen Schatz! Schau‘ was ich kann! Cool oder? Ihre Reaktion: Kurzer Kuss, mildes Lächeln und ab in die Regenwalddusche! Banause –  spiele ich eben alleine mit den Vorhängen……

Samstag, 21.11.2015,0900: Frühstück für 35 Lappen pro Person? Das schmälert meine Erwartungshaltung zumindest nicht! Für die Ei-Zubereitung wird eine seperate Karte gereicht. Scheinbar gibt es doch mehr als  nur „scrambled eggs“ im Eieruniversum. Das Buffet überrascht mich dennoch. Hätte mir eine größere Auswahl erwartet. Nicht, dass sechs Sorten Käse nicht genügen würden, meine Vorstellung war eben eine andere. Revidiere allerdings sehr schnell meine Meinung – jeder einzelne Käse ein Gaumenfeuerwerk. Was sich im Weiteren über Lachs, Wurstwaren bis hin zu Senfauswahl, Früchten, Müsli, Säfte, Cafe etc. zieht – Qualität statt Quantität. Möglicherweise ein Ansatz für die österreichische Politik. Motto: Ein arbeitsloser Politiker ist günstiger als ein unfähiger!

Samstag, 22.11.2015,1100: Blauer Himmel, 12 Grad, ich rolle der Seine entlang. Hätte womöglich auf das Zielobjekt hören und weniger Lachs zu mir nehmen sollen. Egal. Ein richtiger Mann hört schließlich nicht auf seine Frau. Ausgeschlossen! Niemals. Okay – dann und wann. Nur wenns sein muss. Aber ohne es zuzugeben. Gut, es wäre schon klüger, auf die Damenwelt zu hören – die sind nicht so selbstzerstörerisch unterwegs. Was solls! Seit dem’s keine Mammuts mehr zu erlegen gibt, müssen wir eben emotionale Intelligenz lernen. Process still ongoing! Einfach weiterrollen.

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Samstag, 22.11.2015,1200: Mit Ausnahme des aufkommenden Windes ist es traumhaft. Passieren den Weihnachtsmarkt an der Champs-Elysèes, ein Glühmost zur Stärkung des Magens, ein zweiter um die langsam steigende Aufregung zu bekämpfen. Wobei, so notwendig ist das gar nicht. Das Zielobjekt läuft mit glänzenden Augen durch die Stadt, ist einfach nur glücklich. Nehme trotzdem einen dritten Glühwein. Hülfts ned, schoads ned!

Samstag, 22.11.2015, 1400: Verlassen das italienische Restaurant, welches wir zum Mittagessen auserkoren hatten. Pizza für 12 Euro, dazu nur 500 Meter vom Eifelturm entfernt. Besser gehts nicht! Einzig das Wetter zeigt sich nicht von seiner Sahneseite. Ganz im Gegenteil! Der verdammte Knirps wird zum Spielball des Windes. Und dem Regenschirm gehts auch nicht gut. Beschließen die „Eiserne Dame“ mittels Aufzug zu erklimmen. Dem Sicherheitscheck durch unfreundliches Personal und 20 Minuten überdachte Anstellzeit stehenTrockenheit und Zeitersparnis gegenüber. Am mittleren Plateau gehts in kleineren Aufzügen zur Spitze weiter. Dort angekommen, stellen wir uns dem Wetter, trotzen dem eiskalten Wind und werden mit dem zu erwartenden Ausblick belohnt. Bin erleichtert. Zumindest das Mindestmaß an „Kultur“ wäre hiermit erledigt.

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Samstag, 22.11.2015, 1500: Befinden uns auf der Rückfahrt Richtung Hotel. Haben eine dieser „Pariser Elektro Rikschas“ genommen. Aus dem ersten hat uns noch ein Polizist herausgezogen. Weil die Dinger eigentlich keine Lizenz haben – von wegen Sicherheit und so. Irgendwie sind sie dennoch geduldet. Wahrscheinlich um den armen Bevölkerungsschichten zumindest die Chance auf ein „legales“ Einkommen zu geben. Heißt – alles gut, nur bitte nicht vor einem Polizisten einsteigen. Einmal drin, geht die Post ab. Ob Straße oder Gehweg, Passanten oder Lkw’s – einmal im Feuerstuhl gibt es keine Gegner. Schwer empfehlenswert! Ich gebe zum Fahrpreis von 30 Euro (für ca. 15 Minuten), fünf weitere Euro Trinkgeld und bekomme Freudentränen zum Dank.

Samstag,22.11.2015, 1700: Zielobjekt befindet sich in der Badewanne! Die suiteigene Nespresso-Maschine wird angeworfen – reiche meiner Süßen einen kleinen Schwarzen zur Entspannung. Während sie von einem „nicht mehr steigerbaren Wochende“ spricht, kontrolliere ich den Verlobungsring. Habe ihn zum Bargeld in den Safe gelegt und klebe ihn nun wieder an die Innenseite meiner Brieftasche. Warum Bewährtes neu erfinden!?

Samstag, 22.11.2015, 1830: Anzug und Krawatte sitzen, die handgenähten Lederschuhe drücken noch etwas – fühle mich trotzdem wie fu*ing James Bond. Mit der Lizenz zum romantischen Overkill. Der Feind ist derweilen mit Styling abgelenkt. Mir fällt ein, dass ich für den morgigen Tag noch Boardkarten ausdrucken muss. Wir verabreden uns für 1930 an der Bar, als es klopft. Ein Zimmermädchen! Kein 90-60-90 Ding in heißer Unterwäsche zur Erfüllung eines erotischen Traums! Nein, eine nicht englischsprachige, pummelige Fachkraft die das bestellte Rosenarrangement ausbringen möchte. Mit Händen und Füßen bringe ich die pflichtbewusste Dame dazu, die Rosenblätter erst um 20:00 Uhr auszulegen. Hui, das wäre beinahe schief gegangen. Schwein gehabt. Während ich nach einer plausiblen Ausrede suche, gibt sich diese mein Sonnenschein selbst. „Wahrscheinlich“, so ihre Vermutung“ wollte die Dame nur den Mülleimer im Badezimmer entleeren. Schließlich, wäre der vergessen worden. „Und das“, beeilt sie sich zu erwähnen, „geht gar nicht!“

So wird’s sein, antworte ich, und begebe mich in die Hotellobby!

Samstag, 22.11.2015, 1930: Weltmännisch (und -frauisch) schreiten wir der vorgefahrenen Limousine entgegen, Pagenheer und Fahrer dabei freundlich negierend, lassen wir uns die Türe öffnen. Man sind wir gut, nähern uns dem internationalen Jetset-Leben erschreckend schnell! Es geht ins L’llot Vache, der vorab reservierten Location für den Abend. Stilgerecht hält der Fahrdienst vor dem Restaurant, wir entscheiden vor Betreten noch ein Lungenbrötchen zu nehmen. Die Aufregung beginnt zu steigen. Wir stehen unter einer dieser kitschigen Straßenlaternen mit  18ten-Jahrhundert-Charm. Die Zielperson sieht einfach umwerfend aus. Ihr taillierter Mantel, schmeichelndes Accessoir und Gladiatoreninsigne in einem, wird von einer Windbrise erfasst, wirft eine Silhouette, spaltet die Nacht. Ich nehme einen tiefen Zug, episch wie aus längst vergangenen Epochen und schippe das Ding auf den Pflasterstein. Umweltverschmutzung – mangels Alternativen. „Wollen wir?“, frage ich und öffne die Restauranttür.

Samstag, 22.11.2015, 2000: Bin guter Dinge. Nenne meinen Nachnamen, der Besitzer nickt vielsagend, wissend, vertrauenswürdig. Sein Englisch dagegen liegt irgendwo zwischen gebrochen und kaum vorhanden, typisch französisch eben. Die Mimik aber verspricht – „Jung‘, mach‘ dir keine Sorgen!“ Ce bien, bin ich überzeugt! Das Zielobjekt ahnt nach wie vor nichts, tappt in einer Wolke aus Sein und Schein. Zur Hauptspeise ordere ich ein Rindsfilet, das beste welches je über meine Lippen gewandert ist. Schon nähert sich die obligate Flasche Rotwein (ein Cuvee aus dem Bordeaux) der unausweichlichen inneren Leere. Die Uhr tickt. „Une autre bouteille, s’il vous plait!“ – und die Party geht weiter!

Samstag,22.11.2015, 2100: Stehe auf und schlendere, getarnt als Toilettengang, zur Bar. Wie vereinbart übergebe ich den Ring, damit dieser zur Nachspeise serviert werden kann. Der Chef bedankt sich überschwänglich, ich denke mir:

Schön, wenn sich jemand so mitfreuen kann!

Samstag, 22.11.2015, 2115: Habe das Zielobjekt hinsichtlich des Desserts gekonnt manipuliert. Sie hat sich für ein Sorbet entschieden! Schließlich schwimmt in der fanzösischen Variante das Eis auf Champagner, damit ist es ein Leichtes den Ring auf die Eiskugel zu setzen. Bin jetzt wirklich nervös. Obwohl ich den Text für den Kniefall gefühlte 10000 Male vor dem Spiegel geprobt habe. Obwohl die Chance auf ein „NEIN“ sehr gering ist. Obwohl die Örtlichkeit ein wahrgewordener Traum ist, obwohl alles perfekt ist, obwohl, obwohl, obwohl….

Samstag, 22.11.2015, 2120:…obwohl kein Ring auf der verdammten Eiskugel zu sehen ist!!! >Okay<, denke ich! Die Franzosen sind halt ein kreatives Völkchen. Haben den Ring glatt in die Eiskugel eingearbeitet. Wie „Jedi“ starre ich das Eis an! Habe „the force“gebündelt! Werde es schmelzen lassen wie Äquatorsonne die Polkappen. Mist verdammter, die Macht ist scheinbar zuhause geblieben. Muss mir wohl verbal behelfen:

Ich: Wie ist denn die Konsistenz der Kugel?

Sie: Ganz normal! Eine Eiskugel eben!

Ich: Nein, ich meine im Inneren?

Sie: Wie soll sie schon sein? Eis eben! Alles in Ordnung mit dir?

Samstag, 22.11.2015, 2123: Gar nichts ist in Ordnung, verdammte Sch***! Der Kellner/Koch/Chef/whoever wird doch nicht den Ring ins falsche Dessert eingearbeitet haben?! In dem Moment wird meines gebracht. Nichts zu sehen! Wie Ozzy im Blutrausch bin ich Berserker, steche dabei auf die unschuldige Eiskugel ein! Zerteile das Ding xfach…und….gar nichts! Nur die Reste von Zitroneneis in einem Champagnermeer! Merde! Wenn die mein Finale zerstören, werde ich zum Terroristen…..

Samstag, 22.11.2015, 2125: Meine Magensäure muss sich einen Geysir zum Vorbild genommen haben…ist mir schlecht…Sodbrennen ohne Ende. Das Zielobjekt mustert mich besorgt, fordert Antworten! Antworten die ich nicht geben kann, weil unfähig, die Frage zu verstehen. Meine Gedanken sind irgendwo, kreisen in einer anderen Realität, einer besseren Gegewart, überall, nur nicht bei ihr. Sehe aus dem Augenwinkel, wie die personifizierte Lebensmüdigkeit von Chef meinen Ring über die Stichflamme eines Feuerzeugs hält. Der Gewesene möchte entweder die Gravur lesen oder das Weißgold auf Hitzeempfindlichkeit testen. Der komplette Wahnsinn, ich mittendrin, muss zur Toilette, zur Bar, muss klären was los ist! Formell rege ich mich über die Konsistenz des Sorbets auf….lieber eine schlechte Ausrede als gar keine.

Samstag, 22.11.2015, 2128: Renne wütend zur Bar! Reiße den Ring an mich. Die Fassung ist von der Flambieraktion noch immer heiß! Zu viel für meinen Magen.

Samstag, 22.11.2015, 2133: Melde: Halber Mageninhalt erfolgreich der Pariser Kanalisation überantwortet! Stehe nun an der Bar und versuche mit ruhigen Worten herauszufinden, was zur Hölle denn falsch gelaufen ist. Das Zielobjekt ist wohl der Meinung, dass ein Nervenzusammenbruch meinerseits bevorsteht. Sie wirft mir einen besorgten Blick zu! Ich lächle beschwichtigend, versuche mir den Wahnsinn nicht anmerken zu lassen. Gelingt nicht sooo gut, wirke wohl wie Trappatoni auf seiner kultigen Pressekonferenz.

Samstag, 22.11.2015, 2140: Ha….glaub’s gerade nicht…..gerne nehme ich den mir angebotenen Kurzen, stürze ihn hinunter.  Muss erfahren, dass es ein „Missverständnis“ gab. Na sag‘ bloß! So hat eine Dame im Zuge ihres Lokalbesuchs (vor gut einer Stunde) doch tatsächlich IHREN Ring verloren. Tatsache! Worauf sie natürlich angerufen und den Restaurantbesitzer ersucht hat, sich bei ihr zu melden, sobald jemand „ihren“ Ring gefunden hätte. Deshalb auch die Freude des Wirtes als ich ihm den „verlorenen“ Ring übergab. So kanns passieren – Chefe verwechselt einfach die Geschichten. Die Dame sei sogar schon verständigt und würde in Kürze hier eintreffen, erklärt er mir. Kann mir nur an den Kopf greifen. Wahnsinn! Was, wenn die Alte einfach meinen Ring mitgenommen hätte? Schöne Bescherung! Glücklicherweise ist’s nicht so weit gekommen. Ich nehme noch einen Kurzen an der Bar.  Dem Wirt jedenfalls, scheint die Geschichte nicht so richtig peinlich zu sein. Ganz im Gegenteil – lacht der sich glatt einen weg! Dann doch eine kurze Entschuldigung – ich solle mich setzen und beruhigen. Er würde zwei Gläser Champagner servieren und den Ring ins Glas des Zielobjektes geben. Genau…Ich nämlich..weils ja keine Veranlassung gibt, nicht RUHIG zu sein….

Samstag, 22.11.2015, 2145: Interessiert mustert die Angebetete ihr Champagner-Glas. Dem Adlerauge entgeht natürlich nichts. Damit bleibt auch die Tatsache, dass nur in ihrem Glas ein Ring zu finden ist, nicht verborgen. Amüsiert meint sie:

Das ist mal ein tolles Gimmick! Die haben da so ein Glasring-Element eingebaut – nur in die Champagnergläser der Frauen!

Samstag, 22.11.2015, 2147: Dass meine Täuschungs-und-Verwirrungs-Taktik trotz Missgeschicke so gut funktioniert, glaube ich selbst kaum. Jedenfalls interessiere ich mich für das „unbekannte Gimmick“ und frage ob dieses fest verankert ist oder sich sogar herausnehmen lässt. „Wer weiß, womöglich ist das eine Art Gastgeschenk“, beeile ich mich mein Anliegen zu untermauern. Dann, endlich, es ist so weit. Mit der Gabel fischt sie den Ring heraus, starrt das glitzernde Ding fassunglos an….

Samstag, 22.11.2015, 2149: Mit aller gebotenen Ruhe breite ich die Stoffserviette auf dem Boden vor ihren Füßen aus – knie mich hin. Im Hintergrund deutet der Restaurantbesitzer den Gästen ruhig zu sein. Die vorbereiteten Sätze und Gedanken gehen mir erstaunlich leicht über die Lippen. Der Augenblick der absolute Klarheit, eine Symbiose aus Herz und Kopf – nie im Leben hat sich für mich etwas so richtig angefühlt. Ich stecke ihr den Ring an, schließe mit den Worten  -…..dann antworte bitte mit „OUI“.

Samstag, 22.11.2015, 2151: …“OUI“….presst und stammelt sie gleichzeitig. Keine Gestik. Mimik eingefroren. Wie sieht ein Mensch nach 10 Hautstraffungen und 30 Botox-Behandlungen aus? Genau wie die Meinige – nun Verlobte – in diesem Moment. Hätte für die Facebookcommunity eine GoPro tragen sollen.  Da geht gar nichts mehr. Schockstarre pur. Ich wende mich den wartenden Restaurantgästen zu – lächle sie glücklich an, hebe meine Hände wie Dirigent, und verkünde das „OUI“ lauthals. Applaus brandet auf, unsere Tischnachbarin, eindeutig britischer Herkunft und Gegentenwurf zum Zielobjekt, kann mit dem Kreischen gar nicht mehr aufhören. Sie gratuliert unaufhörlich, hyperventilierend beinahe, wiederholt in Richtung meiner Verlobten ständig: You have to call your mother, you have to call your mother!

Samstag, 22.11.2015, 2215: Die Engländerin hat sich beruhigt, ist mit ihrem Mann gegangen. Der kann sich vermutlich „was anhören“. Wir hingegen, sitzen nun nebeneinander. Die Meinige ist immer noch parallelisiert. Eine Nachspeise wird uns gereicht – werde sie wohl alleine verspeisen müssen. Mein Nebenan funkioniert gerade nicht so gut. Abwechselnd lässt sie ihren Blick über den Ring, über meine Wenigkeit, gleiten. „Ob ich mir denn vorstellen könne, mein restliches Leben mit ihr zu verbringen?“ fragt sie. Tjaaaaa…..weiß nicht…..kommt drauf an wie lange dein Schockzustand anhält, denke ich mir. „Naürlich, sonst hätte ich mir die Mühe wohl kaum angetan“, antworte ich.

Samstag, 22.11.2015, 2300: Zurück im Hotel nehmen wir noch einen Verlobungscocktail im Innenhof. Der ist einerseits sehr stilvoll eingerichtet und andererseits mit Heizstrahlern ausgestattet. Perfekt für eine Zigarre! Langsam wird dem Zielobjekt bewusst, was da alles um sie herum abgelaufen ist. Selbst bin ich nur glücklich, verspreche, wieder einmal, dass dies nun die endgültig letzte Überraschung war. Eine letzte Runde dieses wohltuenden Champagner-Gesüffs wird auch noch geordert. Wenn nicht heute – wann dann?!

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Samstag, 22.11.2015, 0045: Wir betreten das Zimmer. Ein Korridor aus Kerzen und Rosenblättern erwartet das Zielobjekt. Die letzte emotionale Ohrfeige – wieder hat das Unerwartete zugeschlagen. Sie kann es nicht fassen, blickt mir in die Augen, ist sprachlos, umarmt und küsst mich. Wir sind endgültig im Finale unseres Liebesfilms angekommen. Ein unglaubliches Gefühl, sogar die Badewanne ist voller Rosenblätter – ein letztes Mal gilt: Rein in die Bademäntel und den Ausblick vom Balkon genießen. Paris bei Nacht! Feuer und Wasser! Einzigartige Glücksgefühle nehmen von uns Besitz. Die überteuerte Flasche Wein aus der Minibar rundet den surrealen Zauber ab.

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Sonntag, 22.11.2015, 0015: Liegen nun im Rosenbett, haben beide ein gefülltes Gläschen in der Hand und grinsen um die Wette. Sogar das Mimikspiel meiner Verlobten ist zurück gekehrt. Während die Vergangenheit steht, die Gegenwart in Zeitlupe erstarrt, hat unsere Zukunft bereits begonnen.  Ein Licht, hell leuchtend, jeglicher Dunkelheit trotzend.