Der Mann strebt nach Unsterblichkeit. Gut nicht alle. Manche streben danach mit einem Bier in der Hand und Fast-Food-Überresten auf dem Bauch während einer weiteren spannende Episode von „Teenager werden Mütter“ das Zeitliche zu segnen. Oder Schlimmeres. Für Erstere aber gilt, dass MAN(N) sich sein Stück Ewiges Leben – die huldigende Erinnerung Dritter an die eigene Existenz – ohne Probleme in einer/m Therme/Schwimmbad holen kann. Einen einfachen wie bewährten 5-Stufen-Aktionsplan dazu, darf Ihnen die Hundertschaft des Redaktionsteams heute unentgeltlich zur Verfügung stellen:
- Der Eintritt:
Beginnen Sie mit ihrem Badepartner in Präsentationslautstärke ein Gespräch über Whirlpools. Erwähnen Sie in diesem Zusammenhang, dass statistisch gesehen, sich 6 von 10 Kunden das Wasser in Körperöffnungen sprudeln lässt, was zu bakterieller Besiedelung im Intimbereich führt. Nun drehen Sie sich zur unbekannten Dame hinter ihnen um, starren Sie mit aufgerissen Augen an und fragen lauthals: „Und wissen Sie, Ingeborg, was das schlimmste dabei ist?“ Daraufhin warten Sie ca. 1,5 Sekunden. Im Augenblick in dem besagte Dame antworten möchte, legen Sie Ingeborg den Zeigefinger über ihre Lippen und fahren mit ihrem Monolog fort: „Richtig, Ingeborg. Wie sie sagen! Es sind nämlich Menschen wie Sie [sie deuten nun abwechselnd auf die wildfremden Personen nebst ihnen], Sie oder Sie, die im Becken durchschnittlich 100 ml Harn und ein Gramm Fäkalien hinterlassen!“ Nun lässt ihr Badepartner Ihre Worte nachwirken, ehe dieser leicht vorwurfsvoll und für alle hörbar sagt: Jetzt hörst aber auf! Vom Baden stirbt schon niemand!“ Worauf Sie reumütig antworten: „T’schuldige. Aber es macht mich krank, wenn man dann die Beschwerden über Dünnpfiff und Abszesse hört!“ Nun sprechen Sie ganz leise über das geplante Mittagessen weiter. Der erste Schritt zur Unsterblichkeit wäre getan.
- Die Notwasserung:
Nachdem Sie ihren Liegeplatz neben einem älteren Pärchen (oder offensichtlich schwer konsverativen Menschen) bezogen haben, ziehen Sie ihr T-Shirt aus. Sie machen dies sinnig, mit dem Oberkörper zum nächsten Gast gewendet, küssen dabei ihren linken und rechten Bizpes. Bewegen Sie sich nun langsam zum Pool. Opa & Omi sehen zu diesem Zeitpunkt nur den Riesenpenis, den Ihnen ihr Badepartner mit wasserlöslicher Farbe am Tag zuvor auf den Rücken gemalt hat. Grämen Sie sich nicht, dass zu diesem Zeitpunkt nicht alle Menschen das darüber gepinselte Leitmotto „Viva la Revultion“ zur Kenntnis nehmen. Alles zu seiner Zeit. Nun schreiten Sie das Becken zweimal ab. Suchen Sie den toten Winkel der Kamera bzw. des Bademeisters. Jetzt nehmen Sie Anlauf, überspringen dabei gerne zwei bis drei Gästeliegen und wuchten sich, mit einer maximal viel Gischt verbreitenden Kunstfigur ins Wasser. Brüllen Sie in diesem Zusammenhang die Worte „Viva la Revolution“ in den Himmel hinaus. Beim Aufprall setzen Sie ihre Wasserfontäne entsprechend so, dass das tunlichst trocken gehaltene Haar dritter Badegäste benässt wird. Alternativ versenken Sie eines der vielen pummeligen Kleinkinder. Vermutlich regt sich nun etwas Unmut unter den Kurgästen. Möglicherweise wird gar eine, mit Exekutivbefugnissen ausgestattete, Ordnungsperson zu Rate gezogen. Leisten Sie daher keinerlei Widerstand. Es steht Aussage gegen Aussage! Das Thermalwasser hat Riesenpenis wie politische Botschaft abgewaschen. Besagtes Fettkind hat sich unter ihrem Einwirken in seine Elementarteilchen verpulverisiert. Übrig bleibt nur ein kaum wahrnehmbarer Regenbogen der das Schwimmbecken einfasst. Der geschickt platzierte Hinweis, dass Sie später mit ihrem Onkel/Bruder/Tante/Schwester etc. – er/sie trägt zufällig den zuvor recherchierten Namen des Geschäftsführers – zu Mittag speisen, sollte das Pendel der Gerechtigkeit endgültig in Ihre Richtung ausschlagen lassen.
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