Kapitäne der Titanic

Liebes Werner-Schaf,
Liebes Reinhold-Schaf,

 

HeiligerRangl

ihr habt schon länger nichts von mir gehört, vielleicht noch nie, doch das soll sich hiermit ändern! Weil’s mir persönlich, vor allem aber in meiner Funktion als (un)geistliches Oberhaupt unserer Gemeinschaft, REICHT.  Nach durchgehender Leistungsanalyse ihrer Arbeit, sowohl in dieser wie auch letzten Legislaturperiode, kann ich nur einen Rückschlüss ziehen:

Sie lassen ihr Volk bewusst untergehen oder leiden an kollektivem Realitätsverlust.

Anders ist es schlichtweg nicht zu erklären, dass sie, obwohl der Eisberg hoch, dem Großglockner gleich, aus dem Wasser ragt, nichts unternehmen um den Kurs unseres Kahns, namens Österreich, zu korrigieren. Wie  Edward J. Smith seinerzeit im Nordatlantik, vertreten auch sie die verhängnisvolle Ansicht, dass das Schiff unsinkbar wäre. Worauf diese Fehleinschätzung gründet, weiß außerhalb ihrer Gewerkschafts- und Bündestruktur niemand. Dafür wissen wir Söhne/Töchter/Schafe:

  • dass unsere Abgabenquote (je nach Berechnungsschwindel) bei gut 45 % liegt, Tendenz steigend!
  • dass wir mit 37 % Lohnnebenkosten (Anm: die für Jobs entscheidend sind) weit über EU-Schnitt liegen, GER zB 27 %!
  • dass 92, 8 % des Einkommens verkonsumiert wurden, also vom verfügbaren Einkommen nochmals rund 18,00 % an Umsatzsteuern gezahlt wurden
  • dass unsere Staatsschulden trotzdem bei unglaublichen 86 % liegen, Tendenz STEIGEND!
  • dass auf 4,9 Mio Erwerbstätige 2,75 Mio Pensionisten kommen. Dabei steigen Lebenserwartung und Pensionistenanzahl stetig weiter.
  • dass beinahe 10 % der Vollzeitbediensteten Beamte sind, staatsnahe Unternehmen/Organisationen nicht mitgezählt

Zusammengefasst zahlen meine Schafe knapp 65 % ihres Einkommens an einen Staat, der trotzdem nicht im Stande ist, mit dem Geld seiner Bürger das Auslangen zu finden. Ganz im Gegenteil, der sich sogar erdreistet, seinen Bürgern das verbliebene Netto-Drittel ihres Einkommens abspenstig zu machen. Sie nennen das alterierend „Konsolidierung“, Vermögensbesteuerung etc….Ein Staat, der zusehends in die demographische Pensionskatastrophe läuft und dabei mit dem unfinanzierbaren Model „40 Jahre genügen“ auf Wählerfang geht. Bei künftigen Lebenserwartungen jenseits der 90 Jahre, genügen 40 Arbeitsjahre eben nicht.

Und zwecks Jobs! Rechnet man bezahlten Urlaub (5-6 Wochen), Krankenstände, Feiertage, Fortbildungen etc ein, sind wir bei 100% Lohnnebenkosten. Heißt, will ich meinem Angestellen € 2000 netto bezahlen, verdient er brutto 3.300 und mir als Arbeitnehmer kostet die Kleinigkeit € 6.600! Und Sie wundern sich, warum die Wirtschaft keine Jobs schafft? Warum die Installateur-Stunde € 80,00 exkl. Anfahrtspauschale kostet? Warum KMU’s, die nicht outsourcen können oder wollen, der Reihe nach verschwinden und nur atypische Beschäftigungsverhältnisse boomen?

Die Unternehmen, ihre Beschäftigten, und damit alle nicht Staatsbediensteten, operieren in einem weltweiten Umfeld. Für Sie mag es egal sein, wenn Deutschland 10 % weniger Lohnnebenkosten hat, für uns andere hierzulande, können diese 10 % über die Existenz oder Nichtexistenz eines Betriebs und tausender Arbeitsplätze entscheiden.

Ihre Untätigkeit, liebes Werner-, liebes Reinholdschaf, zerstört sukzessive die Existenz ihres Volkes. Das nämlich, quält sich ab, um in einer globalisierten Welt irgendwie (über)lebenswichtigen Produktivitätsmargen zu halten – jene, die sie Tag für Tag sabotieren.

Sie sind die Speerspitze einer Bewegung, die entgegen aller großmundigen Worte, den Sozialstaat aushöhlt in dem sie ihn seiner Produktivität, seiner wertschöpfenden Basis berauben. Es ist nicht ihre Aufgabe, ein Modell der Bürgerabhängigkeit zu schaffen indem man nur noch von Förderungen und Zuschüssen lebt weil „zu wenig Netto vom Brutto“ bleibt.

Sie haben ausschließlich für die Rahmenbediengungen zu sorgen, in der sich freie, mündige und gewillte Bürger verwirklichen können.

Das ist ihr Job! Das Beste aus diesen Möglichkeiten zu machen, unserer. Wir Bürger sind in dieser Disziplin allerdings schon TOP – sie, na ja, man muss keine Ratingagentur sein nicht wahr!

Abschließend: Sehen Sie zurück in die DDR, westwärts nach Venezuela oder von mir aus nach Griechenland, Italien etc – wo hat die Spirale aus Staatschulden, Subventionsgier, Geldschwämme, Missverwaltung, Pensions- und Besteuerungswahn, Beamtenwirtschaft und rigiden Arbeitsmarktgesetzen hingeführt? Ins chancengleiche soziale Wohlstandsparadies des allgegenwärtigen Friedens? Wohl eher nicht!

Ich bete für eine schnellstmögliche Kurskorrektur bevor kommende Wahlen Strömungen an die Macht bringen, die bereits in den 1930 Jahren die Welt ins Verderben stürzten. Schon längst geht es nicht mehr nur um ihren Kopf!

 

Ihr/Dein

Prälat Mauritz Rangl

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